WordPress: Fehler bei Datei- & Ordnerberechtigungen beheben

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WordPress: Fehler bei Datei- & Ordnerberechtigungen beheben

WordPress: Fehler bei Datei- & Ordnerberechtigungen beheben

WordPress ist ein beliebtes Content-Management-System (CMS) für das Erstellen von Websites. Manchmal können jedoch Fehler bei den Datei- und Ordnerberechtigungen auftreten, die dazu führen, dass Ihre Website nicht richtig funktioniert. Diese Fehler können sich auf verschiedene Weise äußern, von fehlenden Bildern bis hin zu kompletten Ausfällen der Website. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie diese Fehler beheben können.

Was sind Datei- & Ordnerberechtigungen?

Datei- und Ordnerberechtigungen bestimmen, wer welche Aktionen an Dateien und Ordnern auf Ihrem Webserver durchführen darf. Im Wesentlichen legen sie fest, wer lesen, schreiben und ausführen darf. Die richtigen Berechtigungen sind entscheidend für die Sicherheit und Stabilität Ihrer WordPress-Website. Falsche Berechtigungen können zu Sicherheitslücken oder Funktionsstörungen führen.

In einem Linux-basierten System (wie den meisten Webservern) werden Berechtigungen typischerweise durch drei Zahlen dargestellt, die sich auf den Besitzer, die Gruppe und andere Benutzer beziehen. Jede Zahl repräsentiert eine Summe der folgenden Berechtigungen:

  • 4: Lesen (Lesen der Datei oder Auflisten des Verzeichnisinhalts)
  • 2: Schreiben (Ändern der Datei oder Hinzufügen/Entfernen von Dateien im Verzeichnis)
  • 1: Ausführen (Ausführen der Datei als Programm oder Wechseln in das Verzeichnis)

Beispielsweise bedeutet eine Berechtigung von 755, dass der Besitzer vollen Zugriff (Lesen, Schreiben, Ausführen) hat (4+2+1=7), die Gruppe Lese- und Ausführungsrechte (4+1=5) und andere Benutzer ebenfalls Lese- und Ausführungsrechte (4+1=5).

Häufige Ursachen für Fehler bei Datei- & Ordnerberechtigungen

Es gibt verschiedene Gründe, warum Fehler bei Datei- und Ordnerberechtigungen in WordPress auftreten können:

  • Falsche Serverkonfiguration: Manchmal sind die Standardeinstellungen des Servers nicht optimal für WordPress.
  • Updates: Updates von WordPress, Plugins oder Themes können manchmal Berechtigungen überschreiben.
  • Manuelle Änderungen: Das manuelle Ändern von Dateien oder Ordnern ohne das nötige Fachwissen kann zu Problemen führen.
  • Malware: Malware kann die Berechtigungen verändern, um Zugriff zu erhalten oder Schaden anzurichten.
  • Hosting-Probleme: Probleme beim Hosting-Provider können ebenfalls zu Fehlern führen.

Typische Fehlermeldungen im Zusammenhang mit Berechtigungen

Hier sind einige typische Fehlermeldungen, die auf Probleme mit den Datei- und Ordnerberechtigungen hinweisen:

  • “Failed to write file to disk.”
  • “Unable to create directory wp-content/uploads/…”
  • “500 Internal Server Error” (oft aufgrund von Berechtigungsproblemen)
  • “Forbidden” oder “403 Error”
  • “Warning: require_once(): failed to open stream: Permission denied”

Wie man die richtigen Datei- & Ordnerberechtigungen festlegt

Die empfohlenen Berechtigungen für WordPress-Dateien und -Ordner sind:

  • Dateien: 644 (-rw-r–r–)
  • Ordner: 755 (drwxr-xr-x)
  • wp-config.php: 600 (-rw——-) oder 640 (-rw-r—–)

Diese Berechtigungen stellen sicher, dass WordPress die benötigten Dateien lesen und schreiben kann, während gleichzeitig verhindert wird, dass unbefugte Personen Änderungen vornehmen.

Methoden zur Behebung von Berechtigungsfehlern

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Fehler bei den Datei- und Ordnerberechtigungen in WordPress zu beheben. Hier sind einige der gängigsten Methoden:

Methode 1: Verwendung eines FTP-Clients

Ein FTP-Client (wie FileZilla, Cyberduck oder WinSCP) ist ein Programm, mit dem Sie Dateien auf Ihren Webserver hochladen und herunterladen können. Sie können es auch verwenden, um die Datei- und Ordnerberechtigungen zu ändern.

  1. Verbinden Sie sich mit Ihrem Server: Verwenden Sie Ihre FTP-Zugangsdaten (Host, Benutzername, Passwort, Port), um sich mit Ihrem Server zu verbinden. Diese Informationen erhalten Sie von Ihrem Hosting-Provider.
  2. Navigieren Sie zum WordPress-Installationsverzeichnis: Suchen Sie den Ordner, in dem sich Ihre WordPress-Installation befindet. Dies ist in der Regel der Ordner public_html oder ein Unterordner davon.
  3. Berechtigungen ändern:
    • Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Ordner wp-content.
    • Wählen Sie “Dateiattribute” oder “Berechtigungen”.
    • Geben Sie 755 in das Feld für die numerischen Werte ein.
    • Aktivieren Sie die Option “Auf Unterverzeichnisse anwenden” und “Nur auf Verzeichnisse anwenden”.
    • Klicken Sie auf “OK”.
    • Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf alle anderen Ordner in Ihrem WordPress-Verzeichnis (außerhalb von wp-content).
    • Wiederholen Sie die Schritte wie oben, stellen Sie jedoch sicher, dass Sie “Nur auf Verzeichnisse anwenden” auswählen.
    • Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf alle Dateien in Ihrem WordPress-Verzeichnis.
    • Wählen Sie “Dateiattribute” oder “Berechtigungen”.
    • Geben Sie 644 in das Feld für die numerischen Werte ein.
    • Aktivieren Sie die Option “Auf Unterverzeichnisse anwenden” und wählen Sie “Nur auf Dateien anwenden”.
    • Klicken Sie auf “OK”.
  4. Für wp-config.php:
    • Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Datei wp-config.php.
    • Wählen Sie “Dateiattribute” oder “Berechtigungen”.
    • Geben Sie 600 oder 640 in das Feld für die numerischen Werte ein.
    • Klicken Sie auf “OK”.

Methode 2: Verwendung der Kommandozeile (SSH)

Wenn Sie Zugriff auf die Kommandozeile (SSH) Ihres Servers haben, können Sie die Berechtigungen mithilfe von Befehlen ändern. Dies ist oft die schnellste und effizienteste Methode.

  1. Verbinden Sie sich mit Ihrem Server: Verwenden Sie ein SSH-Client (wie PuTTY), um sich mit Ihrem Server zu verbinden.
  2. Navigieren Sie zum WordPress-Installationsverzeichnis: Verwenden Sie den Befehl cd, um zum WordPress-Installationsverzeichnis zu navigieren. Beispiel: cd /var/www/html/wordpress.
  3. Berechtigungen ändern: Verwenden Sie die folgenden Befehle:
find . -type d -exec chmod 755 {} ;
find . -type f -exec chmod 644 {} ;
chmod 600 wp-config.php

Diese Befehle ändern die Berechtigungen für alle Ordner auf 755, für alle Dateien auf 644 und für die wp-config.php Datei auf 600. Der Befehl find durchsucht rekursiv alle Unterverzeichnisse und wendet die entsprechenden Berechtigungen an.

Methode 3: Verwendung eines WordPress-Plugins

Es gibt auch WordPress-Plugins, die Ihnen helfen können, Datei- und Ordnerberechtigungen zu verwalten. Diese Plugins können besonders nützlich sein, wenn Sie sich nicht mit FTP oder der Kommandozeile auskennen. Beispiele für solche Plugins sind “File Permissions” und “WordPress File Permissions Reset”.

Achtung: Verwenden Sie solche Plugins mit Vorsicht, da sie tief in Ihr System eingreifen. Sichern Sie Ihre Website, bevor Sie ein solches Plugin verwenden.

Wichtige Hinweise

  • Sichern Sie Ihre Website: Bevor Sie Änderungen an den Datei- und Ordnerberechtigungen vornehmen, erstellen Sie immer ein Backup Ihrer Website. Dies stellt sicher, dass Sie Ihre Website im Falle eines Fehlers wiederherstellen können.
  • Seien Sie vorsichtig: Ändern Sie die Berechtigungen nur, wenn Sie sich sicher sind, was Sie tun. Falsche Berechtigungen können Ihre Website beschädigen.
  • Kontaktieren Sie Ihren Hosting-Provider: Wenn Sie sich unsicher sind, wie Sie die Berechtigungen ändern sollen, wenden Sie sich an Ihren Hosting-Provider. Sie können Ihnen helfen, die richtigen Berechtigungen festzulegen.
  • Prüfen Sie nach Änderungen: Nachdem Sie die Berechtigungen geändert haben, prüfen Sie sorgfältig, ob Ihre Website korrekt funktioniert. Überprüfen Sie, ob Sie Dateien hochladen können, ob alle Bilder angezeigt werden und ob alle Funktionen einwandfrei funktionieren.
  • Sicherheitsaspekte: Achten Sie immer auf die Sicherheit Ihrer Website. Halten Sie WordPress, Plugins und Themes auf dem neuesten Stand und verwenden Sie sichere Passwörter.

Fazit

Fehler bei Datei- und Ordnerberechtigungen können frustrierend sein, sind aber in der Regel relativ einfach zu beheben. Indem Sie die in diesem Artikel beschriebenen Schritte befolgen, können Sie die richtigen Berechtigungen festlegen und sicherstellen, dass Ihre WordPress-Website reibungslos funktioniert. Denken Sie immer daran, ein Backup zu erstellen, bevor Sie Änderungen vornehmen, und wenden Sie sich im Zweifelsfall an Ihren Hosting-Provider.