WordPress am Generieren von Bildgrößen hindern

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WordPress am Generieren von Bildgrößen hindern

WordPress und das Problem der Bildgrößen: Eine deutsche Perspektive

WordPress ist zweifellos eine der beliebtesten Content-Management-Systeme (CMS) weltweit, und das aus gutem Grund. Es ist flexibel, benutzerfreundlich und bietet eine riesige Auswahl an Plugins und Themes, die es ermöglichen, nahezu jede Art von Website zu erstellen. In Deutschland, wie auch anderswo, nutzen viele Unternehmen, Blogger und Institutionen WordPress für ihre Online-Präsenz. Doch ein Aspekt, der oft zu Kopfschmerzen führt, ist die automatische Generierung verschiedener Bildgrößen.

Standardmäßig generiert WordPress beim Hochladen eines Bildes nicht nur das Originalbild, sondern auch mehrere verkleinerte Versionen in verschiedenen Größen. Diese Größen sind standardmäßig definiert und dienen dazu, Bilder in verschiedenen Bereichen der Website optimal darzustellen, ohne dass die Benutzer unnötig große Dateien herunterladen müssen. Das klingt zunächst einmal sinnvoll, kann aber in der Praxis zu Problemen führen, insbesondere wenn man spezifische Anforderungen an Bildformate oder Größen hat oder unnötige Bilddateien vermeiden möchte. Die Kontrolle über die generierten Bildgrößen und das Verständnis, wie man diesen Prozess beeinflussen kann, ist entscheidend für eine optimierte Website-Performance und ein effizientes Medienmanagement.

Die Standardmäßigen Bildgrößen von WordPress

WordPress bietet standardmäßig die folgenden Bildgrößen an:

  • Thumbnail (Miniaturansicht): Standardmäßig 150×150 Pixel, kann aber angepasst werden.
  • Medium: Standardmäßig maximal 300×300 Pixel.
  • Large: Standardmäßig maximal 1024×1024 Pixel.
  • Full Size: Das Originalbild in seiner vollen Größe.

Diese Standardgrößen lassen sich im WordPress-Backend unter Einstellungen > Medien anpassen. Hier kann man die Breite und Höhe für die Thumbnail-, Medium- und Large-Größen ändern. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Änderungen nur für zukünftige Uploads gelten. Bereits hochgeladene Bilder behalten ihre ursprünglichen Größen. Die Option, Thumbnails zuzuschneiden, bestimmt, ob WordPress die Thumbnails proportional skaliert oder sie quadratisch zuschneidet.

Warum das automatische Generieren von Bildgrößen problematisch sein kann

Obwohl die automatische Generierung von Bildgrößen viele Vorteile bietet, gibt es Situationen, in denen sie hinderlich sein kann:

  • Überflüssige Bilddateien: Wenn man beispielsweise eine sehr spezifische Bildgröße benötigt, die von den Standardeinstellungen abweicht, werden trotzdem alle Standardgrößen generiert, was zu unnötig vielen Dateien auf dem Server führt.
  • Speicherplatzverschwendung: Die zusätzlichen Bilddateien belegen zusätzlichen Speicherplatz auf dem Server, was insbesondere bei Websites mit vielen Bildern ins Gewicht fallen kann. Dies kann zu höheren Hosting-Kosten führen.
  • Performance-Probleme: Eine große Anzahl unnötiger Bilddateien kann die Ladezeit der Website verlangsamen, insbesondere wenn der Server nicht optimal konfiguriert ist.
  • Inkonsistente Bildqualität: Die automatische Skalierung kann in einigen Fällen zu einer suboptimalen Bildqualität führen, insbesondere wenn die Bilder stark verkleinert werden.
  • Verwaltungsaufwand: Das Löschen oder Bearbeiten unnötiger Bilddateien kann zeitaufwendig sein, insbesondere wenn man viele Bilder hochgeladen hat.

Methoden, um das Generieren von Bildgrößen zu verhindern oder zu kontrollieren

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um das Generieren von Bildgrößen in WordPress zu verhindern oder zumindest zu kontrollieren:

1. Deaktivierung der Standardgrößen

Eine Möglichkeit besteht darin, die Standardgrößen im WordPress-Backend auf 0 zu setzen. Dies verhindert, dass WordPress diese Größen generiert. Dies kann unter Einstellungen > Medien erfolgen. Beachten Sie, dass dies nur für zukünftige Uploads gilt.

2. Verwendung von Plugins

Es gibt eine Reihe von WordPress-Plugins, die es ermöglichen, die Bildgrößen zu kontrollieren. Einige beliebte Optionen sind:

  • Stop Generating Image Sizes: Dieses Plugin ermöglicht es, das Generieren bestimmter Bildgrößen zu deaktivieren.
  • Image Regenerate & Select Crop: Dieses Plugin ermöglicht es, bereits hochgeladene Bilder neu zu generieren und dabei die gewünschten Größen auszuwählen.
  • Smush: Smush optimiert Bilder und bietet auch Optionen zur Kontrolle der Bildgrößen.

Die Verwendung eines Plugins ist oft die einfachste und bequemste Methode, um die Bildgrößen zu kontrollieren, da sie in der Regel eine benutzerfreundliche Oberfläche bieten und keine Programmierkenntnisse erfordern.

3. Code-Snippets in der functions.php Datei

Für fortgeschrittene Benutzer besteht die Möglichkeit, das Generieren von Bildgrößen durch Hinzufügen von Code-Snippets zur functions.php Datei des Themes zu verhindern. Dies erfordert jedoch Kenntnisse in PHP und sollte mit Vorsicht erfolgen, da Fehler in der functions.php Datei zu Problemen mit der Website führen können. Ein Beispielcode, um bestimmte Bildgrößen zu deaktivieren, wäre:


  add_filter( 'intermediate_image_sizes_advanced', 'remove_default_image_sizes' );
  function remove_default_image_sizes( $sizes ) {
      unset( $sizes['small']); // Deaktiviert die "small" Bildgröße
      unset( $sizes['medium']); // Deaktiviert die "medium" Bildgröße
      unset( $sizes['large']); // Deaktiviert die "large" Bildgröße
      return $sizes;
  }
  

Wichtiger Hinweis: Es ist ratsam, vor der Bearbeitung der functions.php Datei ein Backup der Website zu erstellen, um im Falle von Problemen die Website wiederherstellen zu können. Es empfiehlt sich auch, ein Child-Theme zu verwenden, um Änderungen am Theme vorzunehmen, da diese sonst bei einem Theme-Update überschrieben werden.

4. Nutzung von CSS für die Bildanzeige

Anstatt WordPress immer neue Bildgrößen generieren zu lassen, kann man auch mit CSS arbeiten, um Bilder responsiv und in der gewünschten Größe darzustellen. Das CSS Objekt-fit Property bietet verschiedene Optionen zur Anpassung, wie ein Bild in seinen Container passt, ohne es zu verzerren. So kann die gewünschte Größe mit wenigen Codezeilen erreicht werden.

Best Practices für das Bildmanagement in WordPress

Unabhängig davon, welche Methode man verwendet, um das Generieren von Bildgrößen zu kontrollieren, gibt es einige Best Practices, die man beachten sollte:

  • Optimierung vor dem Hochladen: Es ist ratsam, Bilder vor dem Hochladen in WordPress zu optimieren, um die Dateigröße zu reduzieren. Es gibt verschiedene Online-Tools und Software, die dies ermöglichen. Tools wie TinyPNG oder ImageOptim reduzieren die Dateigröße von Bildern ohne sichtbaren Qualitätsverlust.
  • Verwendung des richtigen Bildformats: Das richtige Bildformat (JPEG, PNG, GIF) kann einen großen Unterschied in der Dateigröße machen. JPEG eignet sich gut für Fotos, während PNG besser für Grafiken mit transparenten Bereichen geeignet ist.
  • Regelmäßige Überprüfung der Mediathek: Es ist ratsam, die Mediathek regelmäßig zu überprüfen und unnötige Bilddateien zu löschen.
  • Lazy Loading implementieren: Lazy Loading sorgt dafür, dass Bilder erst geladen werden, wenn sie im sichtbaren Bereich des Browsers sind. Dies kann die Ladezeit der Website erheblich verbessern. Viele Plugins bieten diese Funktionalität an.

Ausblick und Fazit für Deutschland

Das Problem der automatischen Bildgrößen-Generierung in WordPress ist ein globales Problem, das auch in Deutschland viele Website-Betreiber betrifft. Die Kontrolle über diesen Prozess ist entscheidend für eine optimierte Website-Performance, ein effizientes Medienmanagement und die Reduzierung von Speicherplatzverbrauch. Durch die Verwendung von Plugins, Code-Snippets oder die Deaktivierung der Standardgrößen im WordPress-Backend kann man das Generieren unnötiger Bilddateien verhindern und die Website-Performance verbessern.

In Deutschland, wo Datenschutz und Datensparsamkeit eine wichtige Rolle spielen, ist es besonders wichtig, unnötige Daten zu vermeiden. Das bedeutet auch, die Anzahl der generierten Bilddateien auf das notwendige Minimum zu beschränken. Die hier beschriebenen Methoden können dazu beitragen, die Website DSGVO-konformer zu gestalten, indem unnötige Daten vermieden werden.

Letztendlich ist es wichtig, die individuellen Anforderungen der Website zu berücksichtigen und die Methode zu wählen, die am besten geeignet ist. Eine sorgfältige Planung und ein effizientes Bildmanagement können dazu beitragen, die WordPress-Website optimal zu gestalten und die Benutzererfahrung zu verbessern.