Scroll-Tiefen-Tracking in WordPress mit Google Analytics

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Scroll-Tiefen-Tracking in WordPress mit Google Analytics

Einführung in das Scroll-Tiefen-Tracking und seine Bedeutung

Im digitalen Marketing ist das Verständnis des Nutzerverhaltens auf der eigenen Website entscheidend für den Erfolg. Eine wichtige Metrik hierbei ist die Scroll-Tiefe. Scroll-Tiefen-Tracking ermöglicht es Ihnen, zu messen, wie weit Besucher auf Ihren Seiten scrollen. Dies gibt Ihnen wertvolle Einblicke in das Interesse an Ihren Inhalten und hilft Ihnen, diese zu optimieren, um die Engagement-Rate zu erhöhen und Ihre Conversion-Ziele zu erreichen. Besonders in Deutschland, wo Datenschutz eine große Rolle spielt, ist es wichtig, Scroll-Tiefen-Tracking datenschutzkonform zu implementieren.

Scroll-Tiefen-Tracking in WordPress mit Google Analytics erlaubt es Ihnen, zu verstehen, welche Abschnitte Ihrer Artikel und Seiten tatsächlich gelesen werden und welche Inhalte möglicherweise verbessert oder anders platziert werden sollten. Dies ist besonders nützlich für:

  • Blogs, um zu sehen, welche Artikel besonders fesselnd sind und welche Formate am besten funktionieren.
  • Online-Shops, um das Interesse an Produktbeschreibungen zu analysieren und die Conversion-Rate zu steigern.
  • Nachrichtenseiten, um zu messen, wie viele Leser einen Artikel tatsächlich zu Ende lesen.

Warum Scroll-Tiefen-Tracking wichtig für WordPress-Websites ist

WordPress ist eine der beliebtesten Content-Management-Systeme (CMS) weltweit, und viele deutsche Unternehmen und Blogger nutzen es. Scroll-Tiefen-Tracking ist besonders wichtig für WordPress-Websites aus folgenden Gründen:

  • Verbesserung der Inhaltsqualität: Sie können erkennen, welche Inhalte interessant sind und welche verbessert werden müssen.
  • Optimierung der Seitenstruktur: Platzieren Sie wichtige Informationen weiter oben auf der Seite, wenn Sie feststellen, dass viele Nutzer nicht bis zum Ende scrollen.
  • Steigerung der Conversion-Rate: Optimieren Sie Calls-to-Action (CTAs) basierend darauf, wo die Nutzer tatsächlich scrollen und diese sehen.
  • Personalisierung des Nutzererlebnisses: Verwenden Sie Scroll-Tiefen-Daten, um personalisierte Inhalte oder Angebote basierend auf dem Leseverhalten anzuzeigen.

Durch die Analyse der Scroll-Tiefe können Sie fundierte Entscheidungen darüber treffen, wie Sie Ihre Inhalte und das Layout Ihrer Website verbessern können, um die Benutzererfahrung zu optimieren und Ihre Geschäftsziele zu erreichen.

Voraussetzungen für das Scroll-Tiefen-Tracking

Bevor Sie mit der Implementierung von Scroll-Tiefen-Tracking beginnen können, müssen Sie sicherstellen, dass folgende Voraussetzungen erfüllt sind:

  • Eine WordPress-Website: Sie benötigen eine funktionierende WordPress-Website, auf der Sie das Tracking implementieren können.
  • Google Analytics-Konto: Sie benötigen ein Google Analytics-Konto und müssen Google Analytics auf Ihrer WordPress-Website eingerichtet haben.
  • Google Tag Manager (optional, aber empfohlen): Die Verwendung von Google Tag Manager vereinfacht die Implementierung und Verwaltung des Tracking-Codes erheblich.
  • Kenntnisse in HTML und JavaScript (grundlegend): Ein grundlegendes Verständnis von HTML und JavaScript ist hilfreich, um das Tracking zu implementieren und anzupassen.

Implementierung des Scroll-Tiefen-Trackings mit Google Tag Manager

Die Implementierung von Scroll-Tiefen-Tracking mit Google Tag Manager ist die empfohlene Methode, da sie flexibel und einfach zu verwalten ist. Hier sind die Schritte:

  1. Google Tag Manager-Konto erstellen und einrichten: Falls Sie noch kein Google Tag Manager-Konto haben, erstellen Sie eines und fügen Sie den Tag Manager-Code auf allen Seiten Ihrer WordPress-Website ein. Dies kann über ein Plugin wie “Insert Headers and Footers” oder manuell in Ihrem Theme erfolgen.
  2. Neuen Tag in Google Tag Manager erstellen: Erstellen Sie einen neuen Tag vom Typ “Benutzerdefiniertes HTML”.
  3. JavaScript-Code für Scroll-Tiefen-Tracking einfügen: Fügen Sie den folgenden JavaScript-Code in das HTML-Feld des Tags ein:
    <script>
      (function() {
        var scrollDepthThresholds = [25, 50, 75, 100];
        var scrollDepthReached = [];
    
        function trackScrollDepth() {
          var windowHeight = window.innerHeight || document.documentElement.clientHeight || document.body.clientHeight;
          var documentHeight = document.documentElement.scrollHeight || document.body.scrollHeight;
          var scrollPosition = window.pageYOffset || document.documentElement.scrollTop || document.body.scrollTop;
          var scrollPercentage = (scrollPosition + windowHeight) / documentHeight * 100;
    
          for (var i = 0; i = scrollDepthThresholds[i] && scrollDepthReached.indexOf(scrollDepthThresholds[i]) === -1) {
              scrollDepthReached.push(scrollDepthThresholds[i]);
    
              dataLayer.push({
                'event': 'scrollDepth',
                'scrollDepthPercentage': scrollDepthThresholds[i]
              });
            }
          }
        }
    
        window.addEventListener('scroll', trackScrollDepth);
      })();
    </script>
    
  4. Trigger erstellen: Erstellen Sie einen neuen Trigger vom Typ “Benutzerdefiniert” und wählen Sie als Ereignisnamen “scrollDepth”.
  5. Tag mit dem Trigger verknüpfen: Verknüpfen Sie den erstellten Tag mit dem erstellten Trigger.
  6. Variable in Google Tag Manager definieren: Definieren Sie eine Variable, die den Wert ‘scrollDepthPercentage’ aus dem dataLayer ausliest. Dazu erstellen Sie eine neue Variable vom Typ ‘Data Layer Variable’ und geben ‘scrollDepthPercentage’ als Data Layer Variable Name an.
  7. Google Analytics Event Tag erstellen: Erstellen Sie einen neuen Tag vom Typ “Google Analytics: Universal Analytics” mit der Tracking-Art “Ereignis”. Füllen Sie die Felder wie folgt aus:
    • Kategorie: ScrollDepth
    • Aktion: Scroll Percentage
    • Label: {{scrollDepthPercentage}}%
    • Google Analytics-Einstellungen: Wählen Sie Ihre Google Analytics-Einstellungsvariable aus.
  8. Trigger für Google Analytics Event Tag erstellen: Verwenden Sie den gleichen Trigger, den Sie für den Scroll-Tiefen-Tracking-Tag erstellt haben (Ereignisname “scrollDepth”).
  9. Vorschau und Test: Überprüfen Sie im Vorschaumodus von Google Tag Manager, ob die Tags korrekt ausgelöst werden, wenn Sie auf Ihrer Website scrollen.
  10. Veröffentlichen: Veröffentlichen Sie die Änderungen in Google Tag Manager.

Implementierung des Scroll-Tiefen-Trackings ohne Google Tag Manager (Direkt im Theme)

Wenn Sie Google Tag Manager nicht verwenden möchten, können Sie den JavaScript-Code auch direkt in Ihr WordPress-Theme einfügen. Dies ist jedoch weniger flexibel und erfordert direkten Zugriff auf die Theme-Dateien. Seien Sie vorsichtig, da Fehler in Ihrem Theme-Code zu Problemen auf Ihrer Website führen können.

  1. Theme-Datei finden: Finden Sie die Datei `footer.php` oder eine andere geeignete Datei in Ihrem WordPress-Theme, in der Sie den JavaScript-Code einfügen können. Verwenden Sie den Theme-Editor in WordPress (Design -> Theme-Editor) oder einen FTP-Client, um die Datei zu bearbeiten.
  2. JavaScript-Code einfügen: Fügen Sie den folgenden JavaScript-Code vor dem schließenden `</body>`-Tag in die Theme-Datei ein:
    <script>
      (function() {
        var scrollDepthThresholds = [25, 50, 75, 100];
        var scrollDepthReached = [];
        var gaProperty = 'UA-XXXXX-Y'; // Ersetzen Sie dies mit Ihrer Google Analytics Tracking-ID
    
        function trackScrollDepth() {
          var windowHeight = window.innerHeight || document.documentElement.clientHeight || document.body.clientHeight;
          var documentHeight = document.documentElement.scrollHeight || document.body.scrollHeight;
          var scrollPosition = window.pageYOffset || document.documentElement.scrollTop || document.body.scrollTop;
          var scrollPercentage = (scrollPosition + windowHeight) / documentHeight * 100;
    
          for (var i = 0; i = scrollDepthThresholds[i] && scrollDepthReached.indexOf(scrollDepthThresholds[i]) === -1) {
              scrollDepthReached.push(scrollDepthThresholds[i]);
    
              ga('send', 'event', 'ScrollDepth', 'Scroll Percentage', scrollDepthThresholds[i] + '%'); // Ersetzen Sie ga mit gtag, falls Sie gtag verwenden
            }
          }
        }
    
        window.addEventListener('scroll', trackScrollDepth);
      })();
    </script>
    
  3. Google Analytics Tracking-ID ersetzen: Ersetzen Sie `’UA-XXXXX-Y’` mit Ihrer tatsächlichen Google Analytics Tracking-ID. Wenn Sie `gtag.js` anstatt `analytics.js` verwenden, passen Sie den `ga(‘send’, …)` Code entsprechend an zu `gtag(‘event’, ‘scroll’, {‘event_category’: ‘ScrollDepth’, ‘event_label’: scrollDepthThresholds[i] + ‘%’})`.
  4. Datei speichern und testen: Speichern Sie die Theme-Datei und überprüfen Sie, ob das Tracking korrekt funktioniert, indem Sie Ihre Website besuchen und in Echtzeit-Berichten in Google Analytics nachsehen, ob die Ereignisse erfasst werden.

Datenschutzkonforme Implementierung in Deutschland

In Deutschland ist der Datenschutz ein wichtiges Thema. Bei der Implementierung von Scroll-Tiefen-Tracking müssen Sie sicherstellen, dass Sie die Datenschutzbestimmungen der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) einhalten.

  • Einwilligung einholen: Holen Sie die Einwilligung der Nutzer ein, bevor Sie mit dem Tracking beginnen. Dies kann über ein Cookie-Consent-Tool oder ein anderes Einwilligungsmanagement-System erfolgen. Stellen Sie sicher, dass die Nutzer die Möglichkeit haben, ihre Einwilligung jederzeit zu widerrufen.
  • Datenschutzerklärung aktualisieren: Fügen Sie Informationen über das Scroll-Tiefen-Tracking in Ihre Datenschutzerklärung ein. Erklären Sie, welche Daten erfasst werden, wie sie verwendet werden und wie die Nutzer ihre Rechte ausüben können.
  • Anonymisierung der IP-Adresse: Aktivieren Sie die Anonymisierung der IP-Adresse in Google Analytics, um die Privatsphäre der Nutzer zu schützen. Dies kann in den Google Analytics-Einstellungen konfiguriert werden.
  • Datenverarbeitungsvertrag (DPA) abschließen: Schließen Sie einen Datenverarbeitungsvertrag (DPA) mit Google ab, um sicherzustellen, dass Google die Daten in Übereinstimmung mit der DSGVO verarbeitet.

Es ist ratsam, sich von einem Datenschutzexperten beraten zu lassen, um sicherzustellen, dass Ihre Implementierung vollständig datenschutzkonform ist.

Analyse der Scroll-Tiefen-Daten in Google Analytics

Nach der Implementierung des Scroll-Tiefen-Trackings können Sie die erfassten Daten in Google Analytics analysieren. Gehen Sie zu “Verhalten” -> “Ereignisse” -> “Top-Ereignisse” und suchen Sie nach der Ereigniskategorie “ScrollDepth”. Hier können Sie die Anzahl der Ereignisse für jede Scroll-Tiefe (25%, 50%, 75%, 100%) einsehen.

Analysieren Sie die Daten, um folgende Fragen zu beantworten:

  • Wie weit scrollen die Nutzer durchschnittlich auf meinen Seiten?
  • Gibt es bestimmte Seiten, auf denen die Nutzer weniger weit scrollen als auf anderen?
  • Welche Inhalte werden bis zum Ende gelesen?
  • Welche Inhalte sollten verbessert oder anders platziert werden?

Verwenden Sie diese Erkenntnisse, um Ihre Inhalte und die Struktur Ihrer Website zu optimieren, um das Engagement der Nutzer zu erhöhen und Ihre Ziele zu erreichen.

Fazit

Scroll-Tiefen-Tracking ist ein wertvolles Werkzeug für WordPress-Websites, um das Nutzerverhalten zu verstehen und die Inhalte zu optimieren. Durch die Implementierung von Scroll-Tiefen-Tracking mit Google Analytics oder Google Tag Manager und die sorgfältige Analyse der erfassten Daten können Sie fundierte Entscheidungen treffen, um die Benutzererfahrung zu verbessern und Ihre Geschäftsziele zu erreichen. Achten Sie dabei unbedingt auf die Einhaltung der Datenschutzbestimmungen, um die Privatsphäre Ihrer Nutzer zu schützen. Mit den gewonnenen Erkenntnissen können Sie sicherstellen, dass Ihre Inhalte nicht nur relevant, sondern auch fesselnd sind und Ihre Leser bis zum Ende begleiten.