Google Tag Manager in WordPress installieren und einrichten

Google Tag Manager in WordPress installieren und einrichten (Deutschland)
Google Tag Manager (GTM) ist ein mächtiges Tool, das es Ihnen ermöglicht, Tracking-Codes (oder “Tags”) auf Ihrer WordPress-Website zu verwalten, ohne direkt in den Code Ihrer Website eingreifen zu müssen. Dies vereinfacht das Hinzufügen und Aktualisieren von Tracking-Codes für Google Analytics, Google Ads Conversion Tracking, Facebook Pixel und viele andere Marketing- und Analyse-Tools. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Google Tag Manager auf Ihrer WordPress-Website installieren und einrichten, speziell mit Blick auf die Anforderungen in Deutschland.
Warum Google Tag Manager für WordPress?
Die Verwendung von GTM bietet zahlreiche Vorteile für WordPress-Websites, insbesondere wenn Sie Marketing- und Analyse-Aktivitäten durchführen:
- Zentrale Tag-Verwaltung: Verwalten Sie alle Ihre Tracking-Codes an einem zentralen Ort, was die Implementierung und Wartung erheblich vereinfacht.
- Weniger Code-Änderungen: Reduzieren Sie die Notwendigkeit, den Code Ihrer Website zu bearbeiten, was das Risiko von Fehlern minimiert und die Ladezeiten verbessern kann.
- Schnellere Implementierung: Fügen Sie neue Tracking-Codes schnell hinzu und testen Sie sie, ohne auf Entwickler angewiesen zu sein.
- Versionierung: GTM speichert frühere Versionen Ihrer Konfigurationen, sodass Sie Änderungen leicht rückgängig machen können.
- Vorschau- und Debug-Modus: Testen Sie Ihre Tags, bevor Sie sie live schalten, um sicherzustellen, dass sie korrekt funktionieren.
- Verbesserte Website-Performance: Durch das asynchrone Laden der Tags wird die Performance der Website nicht negativ beeinflusst.
Schritt 1: Ein Google Tag Manager Konto erstellen
Bevor Sie GTM in WordPress integrieren können, benötigen Sie ein Google Tag Manager Konto. Wenn Sie noch keins haben, folgen Sie diesen Schritten:
- Gehen Sie zu tagmanager.google.com und melden Sie sich mit Ihrem Google-Konto an.
- Klicken Sie auf “Konto erstellen”.
- Geben Sie einen Kontonamen ein (z.B. Ihren Firmennamen).
- Wählen Sie Ihr Land aus (Deutschland).
- Geben Sie einen Container-Namen ein (z.B. Ihre Website-URL).
- Wählen Sie “Web” als Zielplattform aus.
- Akzeptieren Sie die Nutzungsbedingungen von Google Tag Manager.
Nachdem Sie das Konto erstellt haben, erhalten Sie zwei Code-Snippets: eines für den <head>
-Bereich und eines für den <body>
-Bereich Ihrer Website. Diese Codes benötigen Sie im nächsten Schritt.
Schritt 2: Google Tag Manager in WordPress installieren
Es gibt mehrere Möglichkeiten, Google Tag Manager in WordPress zu installieren. Wir werden die gängigsten Methoden betrachten:
Methode 1: Manuelle Installation (Code-Snippets)
Diese Methode erfordert direkten Zugriff auf die Theme-Dateien Ihrer WordPress-Website. Achtung: Es wird dringend empfohlen, ein Backup Ihrer Theme-Dateien zu erstellen, bevor Sie Änderungen vornehmen.
- Melden Sie sich im WordPress-Dashboard an.
- Gehen Sie zu “Design” -> “Theme-Editor”.
- Suchen Sie die Datei
header.php
in der Liste der Theme-Dateien auf der rechten Seite. - Fügen Sie das erste Code-Snippet (für den
<head>
-Bereich) direkt nach dem öffnenden<head>
-Tag ein. - Suchen Sie die Datei
footer.php
. - Fügen Sie das zweite Code-Snippet (für den
<body>
-Bereich) direkt nach dem öffnenden<body>
-Tag ein. - Klicken Sie auf “Datei aktualisieren”.
Wichtig: Platzieren Sie den <body>
-Code-Snippet so früh wie möglich nach dem öffnenden <body>
-Tag, um eine optimale Funktionalität zu gewährleisten.
Methode 2: Verwendung eines WordPress Plugins
Die Verwendung eines Plugins ist eine einfachere und sicherere Methode, da Sie keine Theme-Dateien direkt bearbeiten müssen. Es gibt verschiedene GTM-Plugins für WordPress.
Einige beliebte Optionen sind:
- GTM4WP – Google Tag Manager for WordPress: Bietet erweiterte Funktionen wie E-Commerce-Tracking und Datenlayer-Integration.
- Insert Headers and Footers: Ein einfaches Plugin, mit dem Sie Code-Snippets in den
<head>
– und<body>
-Bereich einfügen können. - DuracellTomi’s Google Tag Manager for WordPress: Ein weiteres weit verbreitetes Plugin mit vielen Funktionen.
Hier ist ein Beispiel, wie Sie GTM4WP verwenden:
- Melden Sie sich im WordPress-Dashboard an.
- Gehen Sie zu “Plugins” -> “Installieren”.
- Suchen Sie nach “GTM4WP”.
- Installieren und aktivieren Sie das Plugin.
- Gehen Sie zu “Einstellungen” -> “Google Tag Manager”.
- Geben Sie Ihre Google Tag Manager Container-ID (GTM-XXXXXXX) in das entsprechende Feld ein.
- Konfigurieren Sie die weiteren Plugin-Einstellungen nach Bedarf (z.B. Datenlayer-Optionen).
- Speichern Sie die Änderungen.
Tipp: Lesen Sie die Dokumentation des jeweiligen Plugins, um alle Funktionen und Konfigurationsmöglichkeiten kennenzulernen.
Methode 3: Verwendung des WordPress Theme Customizers
Einige WordPress-Themes bieten eine Option zum Einfügen von Code in den Header- oder Footer-Bereich über den Theme Customizer. Diese Option ist nicht in allen Themes verfügbar.
- Melden Sie sich im WordPress-Dashboard an.
- Gehen Sie zu “Design” -> “Anpassen”.
- Suchen Sie nach einer Option wie “Zusätzlicher Code”, “Header-Code” oder “Footer-Code”.
- Fügen Sie das erste Code-Snippet (für den
<head>
-Bereich) in das Header-Feld ein. - Fügen Sie das zweite Code-Snippet (für den
<body>
-Bereich) in das Footer-Feld ein. Wenn kein Footer-Feld vorhanden ist, müssen Sie eine der anderen Methoden verwenden. - Veröffentlichen Sie die Änderungen.
Schritt 3: Google Tag Manager Container konfigurieren
Nach der Installation von GTM auf Ihrer Website müssen Sie den Container konfigurieren, um Tags, Trigger und Variablen zu erstellen. Ein Tag ist ein Code-Snippet, das ausgeführt wird, wenn ein bestimmter Trigger ausgelöst wird. Eine Variable speichert Daten, die von Tags und Triggern verwendet werden können.
Grundlegende Konfiguration: Google Analytics
Eines der häufigsten Anwendungsfälle für GTM ist die Implementierung von Google Analytics. Hier ist, wie Sie das machen:
- Melden Sie sich in Ihrem Google Tag Manager Konto an.
- Wählen Sie den Container für Ihre Website aus.
- Klicken Sie auf “Neuer Tag”.
- Geben Sie dem Tag einen Namen (z.B. “Google Analytics GA4 Seitenzugriffe”).
- Klicken Sie auf “Tag-Konfiguration” und wählen Sie den Tag-Typ “Google Analytics: GA4-Konfiguration” aus.
- Geben Sie Ihre GA4-Mess-ID ein.
- Klicken Sie auf “Trigger” und wählen Sie den Trigger “All Pages” aus (oder erstellen Sie einen neuen Trigger, wenn Sie bestimmte Seiten ausschließen möchten).
- Speichern Sie den Tag.
Um Ereignisse zu tracken, benötigen Sie ein separates Ereignis-Tag:
- Klicken Sie auf “Neuer Tag”.
- Geben Sie dem Tag einen Namen (z.B. “Google Analytics GA4 Ereignis – Button-Klick”).
- Klicken Sie auf “Tag-Konfiguration” und wählen Sie den Tag-Typ “Google Analytics: GA4-Ereignis” aus.
- Wählen Sie die zuvor erstellte GA4-Konfiguration als “Konfigurationstag” aus.
- Geben Sie einen “Ereignisnamen” ein (z.B. “button_click”).
- Optional: Fügen Sie Ereignisparameter hinzu, um weitere Informationen über das Ereignis zu senden.
- Klicken Sie auf “Trigger” und erstellen Sie einen neuen Trigger, der auf das gewünschte Ereignis reagiert (z.B. einen Klick auf einen bestimmten Button).
- Speichern Sie den Tag.
Vorschau und Debug-Modus
Bevor Sie Ihre Änderungen live schalten, sollten Sie den Vorschau- und Debug-Modus von GTM verwenden, um sicherzustellen, dass Ihre Tags korrekt funktionieren.
- Klicken Sie in GTM auf “Vorschau”.
- Geben Sie Ihre Website-URL ein und klicken Sie auf “Verbinden”.
- Ihre Website wird in einem neuen Tab geöffnet und der Debug-Modus wird unten angezeigt.
- Navigieren Sie auf Ihrer Website und beobachten Sie, welche Tags ausgelöst werden und welche Daten an Google Analytics gesendet werden.
- Wenn Sie Fehler feststellen, passen Sie Ihre Tags und Trigger an und testen Sie sie erneut.
Veröffentlichen des Containers
Sobald Sie sicher sind, dass alles korrekt konfiguriert ist, können Sie den Container veröffentlichen, um die Änderungen live zu schalten.
- Klicken Sie in GTM auf “Senden”.
- Geben Sie eine Versionsbeschreibung ein (z.B. “Google Analytics GA4 implementiert”).
- Klicken Sie auf “Veröffentlichen”.
Datenschutz und Rechtliches in Deutschland
In Deutschland ist der Datenschutz ein sehr wichtiges Thema. Bei der Verwendung von Google Tag Manager und Tracking-Tools müssen Sie unbedingt die geltenden Datenschutzbestimmungen einhalten, insbesondere die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und das Telekommunikation-Telemedien-Datenschutz-Gesetz (TTDSG).
Hier sind einige wichtige Punkte, die Sie beachten sollten:
- Einwilligung: Holen Sie die ausdrückliche Einwilligung der Nutzer ein, bevor Sie Tracking-Cookies setzen. Verwenden Sie ein Cookie-Consent-Tool, um die Einwilligung einzuholen und zu verwalten.
- Datenschutzerklärung: Informieren Sie Ihre Nutzer in Ihrer Datenschutzerklärung ausführlich über die Verwendung von Google Tag Manager und die damit verbundenen Tracking-Tools.
- Datenverarbeitung: Schließen Sie gegebenenfalls einen Auftragsverarbeitungsvertrag (AVV) mit Google ab, um die datenschutzkonforme Verarbeitung der Daten sicherzustellen.
- Anonymisierung: Erwägen Sie die Anonymisierung von IP-Adressen, um die Privatsphäre der Nutzer zu schützen. Dies kann in Google Analytics konfiguriert werden.
- Opt-out: Bieten Sie Nutzern die Möglichkeit, dem Tracking zu widersprechen (Opt-out).
Wichtig: Die Einhaltung der Datenschutzbestimmungen ist Ihre Verantwortung. Lassen Sie sich im Zweifelsfall von einem Rechtsanwalt beraten.
Erweiterte Konfigurationen
Google Tag Manager bietet viele weitere Funktionen, die über die grundlegende Implementierung von Google Analytics hinausgehen. Hier sind einige Beispiele:
- E-Commerce-Tracking: Tracken Sie Produktansichten, Warenkorbaktionen und Bestellabschlüsse in Ihrem Online-Shop.
- Formular-Tracking: Tracken Sie, wie Nutzer Ihre Formulare ausfüllen und absenden.
- Video-Tracking: Tracken Sie, wie Nutzer Ihre Videos ansehen.
- Scroll-Tracking: Tracken Sie, wie weit Nutzer auf Ihrer Seite scrollen.
- Custom Events: Erstellen Sie benutzerdefinierte Ereignisse, um spezifische Interaktionen auf Ihrer Website zu tracken.
Fazit
Google Tag Manager ist ein wertvolles Werkzeug für jeden, der seine WordPress-Website tracken und optimieren möchte. Durch die zentrale Verwaltung von Tracking-Codes und die Möglichkeit, schnell und einfach neue Tags hinzuzufügen, spart GTM Zeit und reduziert das Risiko von Fehlern. Achten Sie jedoch immer darauf, die geltenden Datenschutzbestimmungen einzuhalten, um die Privatsphäre Ihrer Nutzer zu schützen. Mit den hier beschriebenen Schritten können Sie GTM erfolgreich in Ihre WordPress-Website integrieren und Ihre Marketing- und Analyse-Aktivitäten optimieren.