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Den weißen Bildschirm des Todes in WordPress beheben

3 weeks ago, WordPress Tutorials, 1 Views
Den weißen Bildschirm des Todes in WordPress beheben

Den weißen Bildschirm des Todes in WordPress beheben: Eine umfassende Anleitung

Der “White Screen of Death” (WSOD), auf Deutsch “weißer Bildschirm des Todes”, ist ein gefürchteter Fehler in WordPress. Er äußert sich, wie der Name schon sagt, durch einen leeren, weißen Bildschirm, der keinerlei Informationen oder Fehlermeldungen anzeigt. Dieser Fehler kann sehr frustrierend sein, da er die Website unzugänglich macht und oft unklar ist, was ihn verursacht hat. Glücklicherweise gibt es eine Reihe von Schritten, die Sie unternehmen können, um den WSOD zu diagnostizieren und zu beheben. Diese Anleitung bietet Ihnen eine detaillierte Vorgehensweise.

Was verursacht den weißen Bildschirm des Todes?

Es gibt verschiedene Faktoren, die zum weißen Bildschirm des Todes in WordPress führen können. Die häufigsten Ursachen sind:

  • Inkompatible oder fehlerhafte Plugins: Ein kürzlich installiertes oder aktualisiertes Plugin kann Konflikte mit anderen Plugins, dem Theme oder dem WordPress-Kern verursachen.
  • Theme-Probleme: Ein fehlerhaftes oder schlecht codiertes Theme kann ebenfalls den WSOD auslösen.
  • Erschöpfung des PHP-Speicherlimits: WordPress benötigt PHP-Speicher, um zu funktionieren. Wenn dieser Speicher erschöpft ist, kann es zu Fehlern kommen, einschließlich des WSOD.
  • Probleme mit der WordPress-Installation: Selten können beschädigte Kerndateien oder Datenbankprobleme den Fehler verursachen.
  • Server-Probleme: In einigen Fällen können auch Server-Probleme wie Ausfälle oder Ressourcenengpässe den WSOD verursachen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Fehlerbehebung

Um den weißen Bildschirm des Todes zu beheben, sollten Sie die folgenden Schritte systematisch durchgehen. Es ist wichtig, nach jeder Änderung die Website zu überprüfen, um festzustellen, ob das Problem behoben wurde.

1. Aktivieren Sie den Debugging-Modus in WordPress

Der Debugging-Modus in WordPress kann Ihnen helfen, die Ursache des Problems zu identifizieren, indem er Fehlermeldungen anzeigt, die normalerweise verborgen sind. Um den Debugging-Modus zu aktivieren, müssen Sie die Datei `wp-config.php` bearbeiten.

  1. Greifen Sie auf Ihre Website-Dateien über einen FTP-Client (z. B. FileZilla) oder den Dateimanager Ihres Hosting-Providers zu.
  2. Suchen Sie die Datei `wp-config.php` im Hauptverzeichnis Ihrer WordPress-Installation.
  3. Laden Sie die Datei herunter und öffnen Sie sie mit einem Texteditor.
  4. Suchen Sie die Zeile `define(‘WP_DEBUG’, false);`.
  5. Ändern Sie `false` in `true`: `define(‘WP_DEBUG’, true);`.
  6. Fügen Sie diese Zeilen direkt darunter hinzu, um Fehler in einer Log-Datei zu speichern (optional, aber empfohlen):
    define( 'WP_DEBUG_LOG', true );
    define( 'WP_DEBUG_DISPLAY', false );
    
  7. Speichern Sie die Datei und laden Sie sie zurück auf den Server.
  8. Besuchen Sie Ihre Website erneut. Wenn Fehlermeldungen angezeigt werden, notieren Sie sich diese sorgfältig. Die Log-Datei finden Sie im Verzeichnis `/wp-content/debug.log`.

2. Deaktivieren Sie alle Plugins

Da Plugins eine häufige Ursache für den WSOD sind, ist es ratsam, sie zunächst alle zu deaktivieren. Da Sie wahrscheinlich keinen Zugriff auf das WordPress-Dashboard haben, müssen Sie dies über FTP oder den Dateimanager tun.

  1. Greifen Sie auf Ihre Website-Dateien über FTP oder den Dateimanager zu.
  2. Navigieren Sie zum Verzeichnis `/wp-content/`.
  3. Benennen Sie den Ordner `plugins` in etwas anderes um, z. B. `plugins_deaktiviert`. Dadurch werden alle Plugins deaktiviert.
  4. Besuchen Sie Ihre Website erneut. Wenn sie wieder funktioniert, war eines der Plugins die Ursache.
  5. Benennen Sie den Ordner `plugins_deaktiviert` wieder in `plugins` um.
  6. Aktivieren Sie die Plugins einzeln, indem Sie die Ordner innerhalb des `plugins`-Ordners einzeln umbenennen (z. B. von `plugin-name` in `plugin-name-aktiv`). Überprüfen Sie nach jeder Aktivierung Ihre Website, um das fehlerhafte Plugin zu identifizieren.
  7. Sobald Sie das fehlerhafte Plugin gefunden haben, lassen Sie es deaktiviert und suchen Sie nach einer Alternative oder einem Update.

3. Wechseln Sie zum Standard-Theme

Ein fehlerhaftes Theme kann ebenfalls den WSOD verursachen. Um dies auszuschließen, wechseln Sie zu einem Standard-Theme wie Twenty Twenty-Three oder Twenty Twenty-Four.

  1. Greifen Sie auf Ihre Website-Dateien über FTP oder den Dateimanager zu.
  2. Navigieren Sie zum Verzeichnis `/wp-content/themes/`.
  3. Benennen Sie den Ordner Ihres aktiven Themes um (z. B. von `mein-theme` in `mein-theme_deaktiviert`).
  4. WordPress aktiviert automatisch ein Standard-Theme, wenn das aktive Theme nicht gefunden wird.
  5. Besuchen Sie Ihre Website erneut. Wenn sie wieder funktioniert, liegt das Problem am Theme.
  6. Überprüfen Sie Ihr Theme auf Updates oder wenden Sie sich an den Theme-Entwickler, um Unterstützung zu erhalten.

4. Erhöhen Sie das PHP-Speicherlimit

Wenn das PHP-Speicherlimit erschöpft ist, kann dies zu Fehlern führen, einschließlich des WSOD. Versuchen Sie, das Limit zu erhöhen, um zu sehen, ob dies das Problem behebt. Es gibt mehrere Möglichkeiten, dies zu tun:

  • Bearbeiten der `wp-config.php` Datei: Fügen Sie die folgende Zeile in die `wp-config.php` Datei ein (vor der Zeile `/* That’s all, stop editing! Happy blogging. */`):
    define('WP_MEMORY_LIMIT', '256M');

    Erhöhen Sie den Wert (z.B. auf 512M oder 1024M), falls 256M nicht ausreicht.

  • Bearbeiten der `.htaccess` Datei: Fügen Sie die folgende Zeile in die `.htaccess` Datei ein (im Hauptverzeichnis Ihrer WordPress-Installation):
    php_value memory_limit 256M

    Beachten Sie, dass dies nicht bei allen Hosting-Anbietern funktioniert.

  • Wenden Sie sich an Ihren Hosting-Provider: Bitten Sie Ihren Hosting-Provider, das PHP-Speicherlimit für Ihr Konto zu erhöhen.

5. Überprüfen Sie die WordPress-Kerndateien

In seltenen Fällen können beschädigte WordPress-Kerndateien den WSOD verursachen. Um dies zu beheben, können Sie WordPress neu installieren, ohne Ihre Inhalte zu verlieren. Dies geschieht am einfachsten über das WordPress Dashboard, aber da dieses wahrscheinlich nicht zugänglich ist, muss es manuell geschehen.

  1. Laden Sie die neueste Version von WordPress von der offiziellen WordPress-Website herunter.
  2. Entpacken Sie die heruntergeladene ZIP-Datei auf Ihrem Computer.
  3. Greifen Sie auf Ihre Website-Dateien über FTP oder den Dateimanager zu.
  4. Löschen Sie alle Ordner `wp-admin` und `wp-includes` auf Ihrem Server. Löschen Sie *keine* Dateien wie `wp-config.php` oder das Verzeichnis `wp-content`.
  5. Laden Sie die Ordner `wp-admin` und `wp-includes` aus der entpackten WordPress-Datei auf Ihren Server hoch.
  6. Laden Sie alle Dateien aus dem Hauptverzeichnis der entpackten WordPress-Datei (außer `wp-config-sample.php` und dem Ordner `wp-content`) in das Hauptverzeichnis Ihrer WordPress-Installation auf dem Server hoch und überschreiben Sie dabei die vorhandenen Dateien.

6. Überprüfen Sie die Datenbank

Obwohl seltener, können Datenbankprobleme auch den WSOD verursachen. Überprüfen Sie die Datenbank auf Fehler und reparieren Sie sie gegebenenfalls. Die Vorgehensweise hängt von Ihrem Hosting-Provider ab. Viele bieten Tools wie phpMyAdmin an.

  • Melden Sie sich bei Ihrem Hosting-Konto an.
  • Suchen Sie nach phpMyAdmin oder einem ähnlichen Datenbankverwaltungs-Tool.
  • Wählen Sie Ihre WordPress-Datenbank aus.
  • Überprüfen Sie die Datenbank auf Fehler (z. B. mit der Funktion “Datenbank überprüfen” oder “Datenbank reparieren”).
  • Reparieren Sie gegebenenfalls die Datenbank.

7. Kontaktieren Sie Ihren Hosting-Provider

Wenn Sie alle oben genannten Schritte ausprobiert haben und der WSOD weiterhin besteht, kann es sich um ein Server-Problem handeln. Kontaktieren Sie Ihren Hosting-Provider und bitten Sie ihn, das Problem zu untersuchen.

Vorbeugende Maßnahmen

Um den weißen Bildschirm des Todes in Zukunft zu vermeiden, sollten Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Halten Sie WordPress, Themes und Plugins stets auf dem neuesten Stand.
  • Installieren Sie nur Plugins und Themes von vertrauenswürdigen Quellen.
  • Erstellen Sie regelmäßig Backups Ihrer Website.
  • Überwachen Sie die Ressourcen Ihres Servers, um sicherzustellen, dass ausreichend Speicherplatz und PHP-Speicher vorhanden sind.
  • Aktivieren Sie das automatische Update für Plugins und Themes, wenn Ihr Hosting dies zulässt und Sie die Tests im Griff haben.

Fazit

Der weiße Bildschirm des Todes kann ein frustrierendes Problem sein, aber mit den oben genannten Schritten können Sie ihn in den meisten Fällen beheben. Beginnen Sie mit der Fehlersuche, indem Sie den Debugging-Modus aktivieren und systematisch Plugins und Themes deaktivieren. Achten Sie auf die Fehlermeldungen und gehen Sie schrittweise vor. Mit etwas Geduld und Sorgfalt können Sie Ihre WordPress-Website schnell wieder zum Laufen bringen.