Wissen, ob Ihre WordPress-Website Cookies verwendet
Einleitung: Warum die Cookie-Nutzung in WordPress wichtig ist
Die Verwendung von Cookies auf Websites ist heutzutage allgegenwärtig. Sie dienen verschiedenen Zwecken, von der Verbesserung der Benutzererfahrung bis hin zur Verfolgung des Nutzerverhaltens für Marketingzwecke. In Deutschland und der Europäischen Union ist die Verwendung von Cookies jedoch durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und das Telekommunikation-Telemediengesetz (TTDSG) streng reguliert. Da WordPress eines der beliebtesten Content-Management-Systeme (CMS) ist, ist es besonders wichtig, zu verstehen, wie Cookies in WordPress-Websites funktionieren und wie man die rechtlichen Anforderungen erfüllt.
Das Nichtbeachten der Cookie-Richtlinien kann zu hohen Geldstrafen und einem Vertrauensverlust bei den Besuchern Ihrer Website führen. Daher ist es unerlässlich, dass Sie wissen, ob Ihre WordPress-Website Cookies verwendet, welche Cookies gesetzt werden und wie Sie die Zustimmung Ihrer Besucher einholen.
Was sind Cookies und wie funktionieren sie?
Cookies sind kleine Textdateien, die von einer Website auf dem Computer oder mobilen Gerät eines Nutzers gespeichert werden, wenn dieser die Website besucht. Diese Dateien enthalten Informationen, die die Website bei späteren Besuchen wiedererkennen kann. Cookies können eine Vielzahl von Informationen speichern, z. B. Anmeldedaten, Spracheinstellungen, Warenkorbinhalte und Informationen zur Verfolgung des Nutzerverhaltens.
Es gibt verschiedene Arten von Cookies:
- Session-Cookies: Diese Cookies sind temporär und werden gelöscht, sobald der Browser geschlossen wird. Sie werden oft verwendet, um Informationen während einer einzelnen Browsersitzung zu speichern.
- Persistente Cookies: Diese Cookies bleiben auf dem Gerät des Nutzers gespeichert, auch nachdem der Browser geschlossen wurde. Sie haben eine bestimmte Gültigkeitsdauer und werden verwendet, um Informationen über längere Zeiträume zu speichern, z. B. um Anmeldedaten für zukünftige Besuche zu speichern.
- First-Party-Cookies: Diese Cookies werden von der Website gesetzt, die der Nutzer gerade besucht.
- Third-Party-Cookies: Diese Cookies werden von einer anderen Domain als der Website gesetzt, die der Nutzer gerade besucht. Sie werden oft von Werbenetzwerken verwendet, um das Nutzerverhalten über verschiedene Websites hinweg zu verfolgen.
Wie Sie herausfinden, ob Ihre WordPress-Website Cookies verwendet
Es gibt verschiedene Methoden, um herauszufinden, ob Ihre WordPress-Website Cookies verwendet. Hier sind einige der gängigsten:
1. Verwendung der Entwicklertools des Browsers
Die meisten modernen Webbrowser verfügen über integrierte Entwicklertools, mit denen Sie die Cookies einer Website einsehen können. Um die Entwicklertools zu öffnen, können Sie in der Regel die Taste F12 drücken oder mit der rechten Maustaste auf die Seite klicken und “Untersuchen” oder “Element untersuchen” auswählen. In den Entwicklertools finden Sie einen Bereich, der sich auf Cookies bezieht. Dieser Bereich zeigt alle Cookies, die von der Website gesetzt wurden, sowie Informationen wie den Namen, den Wert, die Domain und die Gültigkeitsdauer des Cookies.
So finden Sie Cookies in Chrome:
- Öffnen Sie die Website in Chrome.
- Drücken Sie F12 oder klicken Sie mit der rechten Maustaste und wählen Sie “Untersuchen”.
- Gehen Sie zum Reiter “Anwendung” (oder “Application”).
- Wählen Sie im Menü auf der linken Seite “Cookies” unter “Speicher” (oder “Storage”).
Der dort angezeigte Eintrag listet alle Cookies auf, die von der aktuellen Seite und allen eingebetteten Ressourcen gesetzt werden.
2. Verwendung von Online-Cookie-Scannern
Es gibt verschiedene Online-Cookie-Scanner, die Ihre Website nach Cookies durchsuchen und Ihnen einen Bericht über die gefundenen Cookies liefern. Diese Tools sind oft einfach zu bedienen und bieten eine schnelle Möglichkeit, einen Überblick über die Cookie-Nutzung Ihrer Website zu erhalten. Beispiele hierfür sind CookieServe oder CookieMetrix.
Geben Sie einfach die URL Ihrer Website in den Scanner ein und er wird die Seite crawlen und alle gefundenen Cookies auflisten. Die meisten Scanner geben auch Informationen über den Zweck der Cookies und ob es sich um First- oder Third-Party-Cookies handelt.
3. Überprüfung der WordPress-Plugins und Themes
Viele WordPress-Plugins und Themes setzen Cookies, um bestimmte Funktionen zu ermöglichen. Überprüfen Sie die Dokumentation der von Ihnen verwendeten Plugins und Themes, um herauszufinden, ob diese Cookies verwenden und welche Zwecke diese Cookies erfüllen. Beliebte Plugins wie Google Analytics, Social-Media-Sharing-Plugins und E-Commerce-Plugins setzen häufig Cookies.
- Überprüfen Sie die Plugin-Einstellungen auf Cookie-bezogene Optionen.
- Lesen Sie die Dokumentation der Plugins sorgfältig durch.
- Suchen Sie nach Plugin-Updates, die Cookie-bezogene Probleme beheben oder neue Datenschutzfunktionen hinzufügen.
Typische Cookies in WordPress-Websites
Einige Cookies sind in WordPress-Websites weit verbreitet. Hier sind einige Beispiele:
- wordpress_*: Diese Cookies werden von WordPress selbst gesetzt und dienen zur Authentifizierung von angemeldeten Benutzern.
- wp-settings-*: Diese Cookies speichern die Benutzereinstellungen für die WordPress-Oberfläche.
- woocommerce_*: Diese Cookies werden von WooCommerce-Plugins gesetzt und dienen zur Verwaltung des Warenkorbs und der Bestellungen.
- Google Analytics Cookies (_ga, _gid, _gat): Diese Cookies werden von Google Analytics gesetzt und dienen zur Verfolgung des Nutzerverhaltens auf der Website.
DSGVO-Konformität für WordPress-Cookies
Die DSGVO schreibt vor, dass Sie die Zustimmung Ihrer Besucher einholen müssen, bevor Sie nicht-essenzielle Cookies setzen. Essentielle Cookies, die für den Betrieb der Website unbedingt erforderlich sind (z. B. Cookies zur Speicherung des Warenkorbs), sind von dieser Pflicht ausgenommen. Um die DSGVO-Konformität zu gewährleisten, müssen Sie folgende Schritte unternehmen:
- Cookie-Banner: Implementieren Sie ein Cookie-Banner, das die Besucher über die Verwendung von Cookies informiert und ihnen die Möglichkeit gibt, ihre Zustimmung zu erteilen oder zu verweigern.
- Cookie-Richtlinie: Erstellen Sie eine Cookie-Richtlinie, die detailliert beschreibt, welche Cookies auf Ihrer Website verwendet werden, welche Zwecke sie erfüllen und wie die Besucher ihre Cookie-Einstellungen ändern können.
- Einwilligungsmanagement: Stellen Sie sicher, dass Sie die Zustimmung Ihrer Besucher dokumentieren und ihnen die Möglichkeit geben, ihre Zustimmung jederzeit zu widerrufen.
- Blockieren von Cookies vor der Zustimmung: Stellen Sie sicher, dass nicht-essenzielle Cookies erst gesetzt werden, nachdem der Besucher seine Zustimmung erteilt hat.
WordPress-Plugins für Cookie-Einwilligungsmanagement
Es gibt verschiedene WordPress-Plugins, die Ihnen bei der Umsetzung der DSGVO-Konformität für Cookies helfen können. Diese Plugins bieten Funktionen wie Cookie-Banner, Cookie-Richtlinien-Generatoren und Tools zur Blockierung von Cookies vor der Zustimmung. Einige beliebte Optionen sind:
- Borlabs Cookie: Ein umfassendes Plugin mit vielen Funktionen zur Verwaltung von Cookies und zur Einhaltung der DSGVO.
- Real Cookie Banner: Ein weiteres beliebtes Plugin mit einer benutzerfreundlichen Oberfläche und vielen Anpassungsoptionen.
- Complianz: Ein Plugin, das sich auf die Integration mit Google Tag Manager konzentriert und die Verwaltung von Third-Party-Cookies erleichtert.
Zusammenfassung und Fazit
Die Verwendung von Cookies auf WordPress-Websites ist ein komplexes Thema, das die Einhaltung der DSGVO und des TTDSG erfordert. Es ist wichtig, dass Sie wissen, ob Ihre Website Cookies verwendet, welche Cookies gesetzt werden und wie Sie die Zustimmung Ihrer Besucher einholen. Durch die Verwendung der in diesem Artikel beschriebenen Methoden und die Implementierung eines geeigneten Cookie-Einwilligungsmanagement-Plugins können Sie sicherstellen, dass Ihre WordPress-Website die rechtlichen Anforderungen erfüllt und das Vertrauen Ihrer Besucher gewinnt.
