Eine WordPress-Installation von einem lokalen Server auf eine Live-Site in Deutschland migrieren
Die Migration einer WordPress-Installation von einem lokalen Server auf eine Live-Site ist ein gängiger Prozess, wenn Sie Ihre Website lokal entwickeln und testen, bevor Sie sie für die Öffentlichkeit zugänglich machen. Dieser Artikel beschreibt detailliert die notwendigen Schritte, um eine WordPress-Installation erfolgreich von einem lokalen Server auf eine Live-Site in Deutschland zu migrieren, wobei Besonderheiten wie die deutsche Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) berücksichtigt werden.
Voraussetzungen und Vorbereitung
Bevor Sie mit der Migration beginnen, stellen Sie sicher, dass Sie Folgendes vorbereitet haben:
- Eine funktionierende WordPress-Installation auf Ihrem lokalen Server.
- Zugang zu einem Hosting-Provider in Deutschland. Achten Sie auf DSGVO-Konformität!
- Eine Domain, die auf Ihren deutschen Hosting-Server verweist.
- Zugangsdaten zum cPanel oder einem ähnlichen Kontrollpanel Ihres Hosting-Providers.
- FTP-Zugangsdaten oder Zugangsdaten zum Dateimanager Ihres Hosting-Providers.
- Zugangsdaten zur MySQL-Datenbank auf Ihrem Hosting-Server (oft über phpMyAdmin).
Es ist außerdem ratsam, ein Backup Ihrer lokalen WordPress-Installation zu erstellen, falls während der Migration etwas schiefgeht. Verwenden Sie dafür ein Plugin wie UpdraftPlus oder BackupBuddy.
Schritt 1: Die lokale WordPress-Installation sichern
Sichern Sie sowohl die Dateien Ihrer WordPress-Installation als auch die Datenbank.
- Dateien: Verwenden Sie ein FTP-Programm (z.B. FileZilla) oder den Dateimanager Ihres lokalen Servers, um alle Dateien und Ordner Ihrer WordPress-Installation in ein ZIP-Archiv zu packen. Stellen Sie sicher, dass Sie das gesamte WordPress-Verzeichnis auswählen, einschließlich der Dateien .htaccess und wp-config.php.
- Datenbank: Öffnen Sie phpMyAdmin auf Ihrem lokalen Server. Wählen Sie die Datenbank Ihrer WordPress-Installation aus. Klicken Sie auf “Exportieren”. Wählen Sie die “Schnell”-Methode und das Format “SQL”. Laden Sie die SQL-Datei auf Ihren Computer herunter.
Schritt 2: Vorbereitung der Live-Umgebung
Bereiten Sie Ihren Hosting-Server in Deutschland vor, bevor Sie die Dateien und die Datenbank hochladen.
- Datenbank erstellen: Loggen Sie sich in das cPanel oder das Kontrollpanel Ihres Hosting-Providers ein. Suchen Sie nach dem “MySQL-Datenbanken”-Bereich. Erstellen Sie eine neue Datenbank. Erstellen Sie einen neuen MySQL-Benutzer und weisen Sie ihm alle Rechte für die neue Datenbank zu. Notieren Sie sich den Datenbanknamen, den Benutzernamen und das Passwort.
- WordPress-Dateien hochladen: Verbinden Sie sich mit Ihrem Hosting-Server über FTP oder den Dateimanager. Laden Sie das zuvor erstellte ZIP-Archiv mit den WordPress-Dateien in das Stammverzeichnis Ihrer Domain (oft “public_html” oder “www”). Entpacken Sie das ZIP-Archiv im Stammverzeichnis. Stellen Sie sicher, dass alle WordPress-Dateien direkt im Stammverzeichnis liegen und nicht in einem Unterordner.
Schritt 3: Datenbank importieren und konfigurieren
Importieren Sie die lokale Datenbank in die neue Datenbank auf Ihrem Hosting-Server.
- Datenbank importieren: Öffnen Sie phpMyAdmin auf Ihrem Hosting-Server. Wählen Sie die neu erstellte Datenbank aus. Klicken Sie auf “Importieren”. Wählen Sie die zuvor exportierte SQL-Datei von Ihrem lokalen Server aus. Klicken Sie auf “Start”.
- wp-config.php anpassen: Öffnen Sie die Datei “wp-config.php” im Stammverzeichnis Ihrer WordPress-Installation mit einem Texteditor. Aktualisieren Sie die folgenden Zeilen mit den Informationen Ihrer neuen Datenbank:
define('DB_NAME', 'your_database_name');define('DB_USER', 'your_database_user');define('DB_PASSWORD', 'your_database_password');define('DB_HOST', 'localhost');(Dies kann je nach Hosting-Provider variieren. Überprüfen Sie die Dokumentation Ihres Hosters.)
Schritt 4: Domain anpassen und URL ändern
Nachdem die Datenbank importiert und die Konfigurationsdatei angepasst wurde, müssen Sie die URL Ihrer WordPress-Installation in der Datenbank anpassen.
- Optionen-Tabelle aktualisieren: Öffnen Sie phpMyAdmin auf Ihrem Hosting-Server. Wählen Sie die Datenbank Ihrer WordPress-Installation aus. Suchen Sie die Tabelle “wp_options” (das Präfix “wp_” kann abweichen). Suchen Sie nach den Optionen “siteurl” und “home”. Bearbeiten Sie beide Optionen und ändern Sie die Werte in die URL Ihrer Live-Site (z.B. “https://www.ihre-domain.de”).
- ggf. weitere URLs in der Datenbank anpassen: Je nach Konfiguration Ihrer Website (z.B. bei Verwendung von Custom Post Types oder Plugins) müssen Sie möglicherweise weitere URLs in der Datenbank anpassen. Verwenden Sie das Plugin “Better Search Replace”, um alle Vorkommnisse Ihrer lokalen URL durch die URL Ihrer Live-Site zu ersetzen.
Schritt 5: .htaccess-Datei überprüfen
Die .htaccess-Datei steuert Weiterleitungen und andere serverseitige Konfigurationen. Stellen Sie sicher, dass diese korrekt konfiguriert ist.
- .htaccess-Datei überprüfen: Überprüfen Sie die .htaccess-Datei im Stammverzeichnis Ihrer WordPress-Installation. Stellen Sie sicher, dass die Weiterleitungen korrekt sind und keine Fehler enthalten. WordPress generiert normalerweise eine funktionierende .htaccess-Datei, aber es ist ratsam, sie zu überprüfen.
- Permalinks aktualisieren: Loggen Sie sich in das WordPress-Dashboard Ihrer Live-Site ein. Gehen Sie zu “Einstellungen” -> “Permalinks”. Wählen Sie eine Permalink-Struktur aus und speichern Sie die Änderungen. Dies aktualisiert die .htaccess-Datei mit den korrekten Weiterleitungsregeln.
Schritt 6: Testen der Live-Site
Nach der Migration ist es wichtig, Ihre Live-Site gründlich zu testen.
- Website durchsuchen: Überprüfen Sie alle Seiten und Beiträge Ihrer Website, um sicherzustellen, dass alle Inhalte korrekt angezeigt werden.
- Formulare testen: Testen Sie alle Kontaktformulare, Anmeldeformulare und andere Formulare, um sicherzustellen, dass sie ordnungsgemäß funktionieren.
- Funktionalität überprüfen: Überprüfen Sie alle Funktionen Ihrer Website, wie z.B. die Suche, Kommentare und Benutzerregistrierung.
- Mobile Ansicht testen: Überprüfen Sie, ob die Website auf verschiedenen mobilen Geräten korrekt dargestellt wird.
DSGVO-Konformität beachten
Bei der Migration einer WordPress-Installation auf einen deutschen Server müssen Sie die DSGVO beachten.
- DSGVO-konformes Theme und Plugins verwenden: Stellen Sie sicher, dass Ihr WordPress-Theme und alle verwendeten Plugins DSGVO-konform sind.
- Datenschutzerklärung aktualisieren: Aktualisieren Sie Ihre Datenschutzerklärung, um die Änderungen durch die Migration zu berücksichtigen.
- SSL-Zertifikat installieren: Installieren Sie ein SSL-Zertifikat, um die Datenübertragung zwischen Ihrem Server und den Besuchern Ihrer Website zu verschlüsseln. Die meisten Hoster bieten kostenlose SSL-Zertifikate an (z.B. Let’s Encrypt).
- Auftragsverarbeitungsvertrag (AVV) abschließen: Wenn Sie Plugins oder Dienste von Drittanbietern verwenden, die personenbezogene Daten verarbeiten, schließen Sie einen Auftragsverarbeitungsvertrag (AVV) mit diesen Anbietern ab.
- Cookie-Banner implementieren: Implementieren Sie ein Cookie-Banner, um die Zustimmung der Besucher zur Verwendung von Cookies einzuholen.
Zusätzliche Tipps
- Caching aktivieren: Aktivieren Sie ein Caching-Plugin, um die Ladezeit Ihrer Website zu verbessern.
- CDN verwenden: Verwenden Sie ein Content Delivery Network (CDN), um die Dateien Ihrer Website auf Servern weltweit zu verteilen und die Ladezeit für Besucher aus verschiedenen Regionen zu optimieren.
- Regelmäßige Backups erstellen: Erstellen Sie regelmäßig Backups Ihrer Website, um Datenverluste zu vermeiden.
- WordPress und Plugins aktuell halten: Halten Sie Ihre WordPress-Installation und alle Plugins auf dem neuesten Stand, um Sicherheitslücken zu schließen.
Fazit
Die Migration einer WordPress-Installation von einem lokalen Server auf eine Live-Site in Deutschland erfordert sorgfältige Planung und Durchführung. Indem Sie die in diesem Artikel beschriebenen Schritte befolgen und die DSGVO-Bestimmungen beachten, können Sie Ihre Website erfolgreich migrieren und für die Öffentlichkeit zugänglich machen. Denken Sie daran, die Website nach der Migration gründlich zu testen, um sicherzustellen, dass alles ordnungsgemäß funktioniert. Viel Erfolg!
