WordPress-Plugins manuell per FTP aktualisieren

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WordPress-Plugins manuell per FTP aktualisieren

WordPress Plugins manuell per FTP aktualisieren: Warum und Wann?

WordPress ist ein mächtiges Content-Management-System (CMS), dessen Funktionalität durch Plugins erweitert werden kann. Diese Plugins werden regelmäßig aktualisiert, um Fehler zu beheben, neue Funktionen hinzuzufügen und Sicherheitslücken zu schließen. Während WordPress selbst die Möglichkeit bietet, Plugins automatisch zu aktualisieren, gibt es Situationen, in denen eine manuelle Aktualisierung per FTP (File Transfer Protocol) notwendig oder empfehlenswert sein kann, insbesondere für Nutzer in Deutschland.

Gründe für eine manuelle Plugin-Aktualisierung via FTP:

  • Wenn das WordPress-Dashboard aufgrund eines Fehlers oder einer Inkompatibilität nicht zugänglich ist.
  • Wenn die automatische Aktualisierung fehlschlägt und Fehlermeldungen angezeigt werden.
  • Wenn Sie eine ältere Version eines Plugins aus Kompatibilitätsgründen oder aufgrund bestimmter Funktionalitäten benötigen.
  • Wenn Ihr Hosting-Provider restriktive Einstellungen hat, die automatische Aktualisierungen verhindern.
  • Wenn Sie eine Beta-Version oder eine inoffizielle Version eines Plugins installieren möchten (mit Vorsicht zu genießen!).

Vorbereitung ist alles: Backup und Planung

Bevor Sie mit der manuellen Aktualisierung beginnen, sind einige wichtige Vorbereitungen zu treffen, um Datenverlust oder Funktionsstörungen zu vermeiden. Diese Schritte sind besonders wichtig, wenn Sie ein Live-System betreiben, das für Besucher zugänglich ist.

1. Erstellen Sie ein vollständiges Backup Ihrer WordPress-Website

Dies ist der wichtigste Schritt. Ein Backup sollte Folgendes umfassen:

  • Die WordPress-Dateien (alle Dateien und Ordner im WordPress-Installationsverzeichnis).
  • Die WordPress-Datenbank (enthält alle Ihre Inhalte, Einstellungen und Benutzerdaten).

Sie können ein Backup manuell erstellen, indem Sie die Dateien per FTP herunterladen und die Datenbank über phpMyAdmin exportieren. Es gibt auch zahlreiche WordPress-Backup-Plugins, die den Prozess automatisieren und vereinfachen, wie z.B. UpdraftPlus, BackWPup oder Duplicator. Wählen Sie ein Plugin, das Ihren Bedürfnissen entspricht und regelmäßig getestet wird. Sichern Sie das Backup an einem sicheren Ort außerhalb Ihres Webservers (z.B. auf einer externen Festplatte oder in der Cloud).

2. Deaktivieren Sie das zu aktualisierende Plugin

Deaktivieren Sie das Plugin im WordPress-Dashboard, bevor Sie es per FTP aktualisieren. Dies verhindert Konflikte während des Aktualisierungsprozesses. Sollten Sie keinen Zugriff auf das Dashboard haben, können Sie das Plugin auch per FTP deaktivieren (siehe Abschnitt “Plugin per FTP deaktivieren”).

3. Laden Sie die neueste Version des Plugins herunter

Besuchen Sie die offizielle Website des Plugins oder das WordPress Plugin-Verzeichnis (wordpress.org/plugins/), um die neueste Version des Plugins herunterzuladen. Stellen Sie sicher, dass Sie eine vertrauenswürdige Quelle verwenden, um Malware oder Sicherheitslücken zu vermeiden. Entpacken Sie die heruntergeladene ZIP-Datei auf Ihrem Computer.

4. FTP-Zugangsdaten bereithalten

Sie benötigen Ihre FTP-Zugangsdaten (Host, Benutzername, Passwort, Port) Ihres Webhosting-Providers. Diese Informationen finden Sie in der Regel in den E-Mails, die Sie bei der Anmeldung erhalten haben, oder in Ihrem Hosting-Control-Panel (z.B. cPanel, Plesk).

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur manuellen Plugin-Aktualisierung per FTP

Nachdem Sie alle Vorbereitungen getroffen haben, können Sie mit der eigentlichen Aktualisierung beginnen. Die folgenden Schritte beschreiben den Prozess im Detail:

  1. Verbinden Sie sich mit Ihrem Webserver per FTP: Verwenden Sie ein FTP-Programm wie FileZilla, Cyberduck oder Transmit, um sich mit Ihrem Webserver zu verbinden. Geben Sie Ihre FTP-Zugangsdaten ein und stellen Sie eine Verbindung her.
  2. Navigieren Sie zum WordPress-Plugin-Verzeichnis: Im WordPress-Installationsverzeichnis finden Sie den Ordner wp-content/plugins/. Dies ist der Ordner, in dem alle Ihre WordPress-Plugins gespeichert sind.
  3. Löschen Sie den alten Plugin-Ordner (optional, aber empfohlen): Löschen Sie den Ordner des Plugins, das Sie aktualisieren möchten. Dies stellt sicher, dass keine alten Dateien übrig bleiben, die Konflikte verursachen könnten. Achtung: Stellen Sie sicher, dass Sie vorher ein Backup erstellt haben!
  4. Laden Sie den neuen Plugin-Ordner hoch: Laden Sie den entpackten Plugin-Ordner von Ihrem Computer in den wp-content/plugins/ Ordner hoch. Stellen Sie sicher, dass der gesamte Ordner und alle seine Dateien hochgeladen werden.
  5. Aktivieren Sie das Plugin im WordPress-Dashboard: Loggen Sie sich in Ihr WordPress-Dashboard ein und navigieren Sie zum Bereich “Plugins”. Suchen Sie das Plugin, das Sie gerade aktualisiert haben, und aktivieren Sie es.
  6. Überprüfen Sie die Funktionalität des Plugins: Überprüfen Sie, ob das Plugin korrekt funktioniert und keine Fehler verursacht. Testen Sie alle wichtigen Funktionen des Plugins, um sicherzustellen, dass alles wie erwartet funktioniert.

Plugin per FTP deaktivieren (wenn kein Zugriff auf das Dashboard besteht)

Wenn Sie keinen Zugriff auf das WordPress-Dashboard haben, um ein Plugin zu deaktivieren, können Sie dies auch per FTP tun:

  1. Verbinden Sie sich mit Ihrem Webserver per FTP.
  2. Navigieren Sie zum WordPress-Plugin-Verzeichnis (wp-content/plugins/).
  3. Benennen Sie den Ordner des Plugins um, das Sie deaktivieren möchten. Fügen Sie beispielsweise “_deaktiviert” am Ende des Ordnernamens hinzu (z.B. pluginname_deaktiviert).

WordPress erkennt das Plugin dann nicht mehr und deaktiviert es automatisch. Sie können den Ordner später wieder umbenennen, um das Plugin wieder zu aktivieren.

Häufige Probleme und Fehlerbehebung

Bei der manuellen Aktualisierung von Plugins per FTP können verschiedene Probleme auftreten. Hier sind einige häufige Probleme und mögliche Lösungen:

  • Fehler beim Hochladen von Dateien: Stellen Sie sicher, dass Ihre FTP-Verbindung stabil ist und Sie genügend Speicherplatz auf Ihrem Webserver haben. Überprüfen Sie auch, ob Sie die richtigen FTP-Zugangsdaten verwenden.
  • “White Screen of Death” (weißer Bildschirm): Dies kann auf einen PHP-Fehler im Plugin hindeuten. Deaktivieren Sie das Plugin per FTP (siehe oben) und suchen Sie nach einer aktualisierten Version oder einem alternativen Plugin. Aktivieren Sie den Debug-Modus in WordPress (WP_DEBUG auf true in der wp-config.php-Datei setzen), um detailliertere Fehlermeldungen zu erhalten.
  • Inkompatibilität mit anderen Plugins oder dem WordPress-Theme: Deaktivieren Sie andere Plugins, um festzustellen, ob ein Konflikt besteht. Wechseln Sie vorübergehend zu einem Standard-WordPress-Theme (z.B. Twenty Twenty-Three), um zu prüfen, ob das Problem mit Ihrem Theme zusammenhängt.
  • Verlorene Daten oder Einstellungen: Dies kann passieren, wenn das Plugin wichtige Daten in der Datenbank speichert und die Aktualisierung nicht korrekt durchgeführt wurde. Stellen Sie das Backup Ihrer Datenbank wieder her.

Sicherheitshinweise

Die manuelle Aktualisierung von Plugins per FTP birgt auch Sicherheitsrisiken, wenn sie nicht sorgfältig durchgeführt wird:

  • Laden Sie Plugins nur von vertrauenswürdigen Quellen herunter: Verwenden Sie die offizielle Website des Plugins oder das WordPress Plugin-Verzeichnis (wordpress.org/plugins/). Vermeiden Sie das Herunterladen von Plugins von unbekannten oder verdächtigen Websites.
  • Überprüfen Sie die Berechtigungen der hochgeladenen Dateien: Stellen Sie sicher, dass die Dateien die richtigen Berechtigungen haben, um Sicherheitslücken zu vermeiden. Die typischen Berechtigungen für WordPress-Dateien sind 644 und für Ordner 755.
  • Halten Sie Ihre FTP-Zugangsdaten sicher: Verwenden Sie ein starkes Passwort und geben Sie Ihre FTP-Zugangsdaten niemals an Unbefugte weiter.

Fazit

Die manuelle Aktualisierung von WordPress-Plugins per FTP kann in bestimmten Situationen eine notwendige oder sogar bevorzugte Methode sein, insbesondere wenn Probleme mit der automatischen Aktualisierung auftreten oder kein Zugriff auf das WordPress-Dashboard besteht. Es ist jedoch wichtig, die notwendigen Vorbereitungen zu treffen, die Schritte sorgfältig auszuführen und die Sicherheitsaspekte zu berücksichtigen. Indem Sie diese Anleitung befolgen, können Sie Ihre WordPress-Plugins sicher und effektiv manuell aktualisieren und Ihre Website auf dem neuesten Stand halten.