WordPress-Cookies setzen, abrufen und löschen

3 months ago, WordPress Tutorials, Views
WordPress-Cookies setzen, abrufen und löschen

WordPress Cookies: Setzen, Abrufen und Löschen in Deutschland

Cookies sind kleine Textdateien, die von einer Website auf dem Computer des Besuchers gespeichert werden. Sie dienen dazu, Informationen über den Benutzer zu speichern, z.B. Login-Daten, Warenkorbinhalte oder persönliche Einstellungen. In Deutschland ist die Verwendung von Cookies durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und das Telekommunikationsgesetz (TKG) geregelt. Dieser Artikel erläutert, wie man Cookies in WordPress setzt, abruft und löscht, unter Berücksichtigung der rechtlichen Rahmenbedingungen.

Was sind Cookies und warum werden sie verwendet?

Cookies ermöglichen es Websites, Benutzer wiederzuerkennen und personalisierte Inhalte anzubieten. Sie können in verschiedene Kategorien eingeteilt werden:

  • Session-Cookies: Diese Cookies sind nur für die Dauer der Sitzung gültig und werden gelöscht, sobald der Browser geschlossen wird. Sie werden oft verwendet, um den Warenkorb in einem Online-Shop zu verwalten.
  • Persistente Cookies: Diese Cookies bleiben über die Sitzung hinaus auf dem Computer des Benutzers gespeichert, bis sie ablaufen oder manuell gelöscht werden. Sie können z.B. verwendet werden, um Login-Daten zu speichern oder um das Nutzerverhalten über einen längeren Zeitraum zu analysieren.
  • First-Party-Cookies: Diese Cookies werden von der Website selbst gesetzt, die der Benutzer besucht.
  • Third-Party-Cookies: Diese Cookies werden von einer anderen Domain gesetzt als der, die der Benutzer gerade besucht. Sie werden oft für Werbezwecke verwendet, um das Nutzerverhalten über verschiedene Websites hinweg zu verfolgen.

Die Verwendung von Cookies bietet verschiedene Vorteile:

  • Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit: Cookies ermöglichen es, die Website an die individuellen Bedürfnisse des Benutzers anzupassen.
  • Personalisierung von Inhalten: Cookies können verwendet werden, um personalisierte Werbung oder Produktempfehlungen anzuzeigen.
  • Analyse des Nutzerverhaltens: Cookies helfen Website-Betreibern, das Nutzerverhalten zu verstehen und die Website zu optimieren.

Rechtliche Grundlagen in Deutschland

Die Verwendung von Cookies in Deutschland wird durch die DSGVO und das TKG geregelt. Die DSGVO legt fest, dass die Verarbeitung personenbezogener Daten, wozu auch Cookies gehören können, nur mit Einwilligung des Nutzers erfolgen darf. Das TKG ergänzt dies und schreibt vor, dass die Speicherung von Informationen auf dem Endgerät des Nutzers, z.B. durch Cookies, ebenfalls nur mit Einwilligung erfolgen darf, es sei denn, es handelt sich um technisch notwendige Cookies.

Technisch notwendige Cookies sind solche, die unbedingt erforderlich sind, um eine vom Nutzer ausdrücklich gewünschte Dienstleistung zu erbringen. Ein Beispiel hierfür ist ein Cookie, das den Warenkorb in einem Online-Shop speichert. Für diese Cookies ist keine Einwilligung erforderlich. Für alle anderen Cookies, insbesondere für solche, die zu Werbezwecken oder zur Analyse des Nutzerverhaltens verwendet werden, ist eine explizite Einwilligung des Nutzers erforderlich.

Die Einwilligung muss freiwillig, informiert und eindeutig erfolgen. Der Nutzer muss klar und verständlich darüber informiert werden, welche Cookies verwendet werden, zu welchem Zweck sie verwendet werden und wie er seine Einwilligung widerrufen kann. Die Einwilligung kann z.B. durch ein Cookie-Banner eingeholt werden, das dem Nutzer die Möglichkeit gibt, die Verwendung von Cookies zu akzeptieren oder abzulehnen.

Cookies in WordPress setzen

In WordPress gibt es verschiedene Möglichkeiten, Cookies zu setzen. Die einfachste Möglichkeit ist die Verwendung der Funktion `setcookie()`. Diese Funktion ist in PHP integriert und kann direkt in WordPress-Themes oder -Plugins verwendet werden.

Beispiel:


  <?php
  // Setze einen Cookie für eine Stunde
  setcookie('mein_cookie', 'wert_des_cookies', time() + 3600, '/', COOKIE_DOMAIN);
  ?>
  

Erläuterung:

  • `’mein_cookie’`: Der Name des Cookies.
  • `’wert_des_cookies’`: Der Wert, der im Cookie gespeichert wird.
  • `time() + 3600`: Die Ablaufzeit des Cookies. In diesem Fall läuft der Cookie nach einer Stunde ab.
  • `’/’`: Der Pfad, für den der Cookie gültig ist. `’/’` bedeutet, dass der Cookie für die gesamte Domain gültig ist.
  • `COOKIE_DOMAIN`: Die Domain, für die der Cookie gültig ist. COOKIE_DOMAIN ist eine WordPress Konstante, die die aktuelle Domain speichert.

Es ist wichtig, die Funktion `setcookie()` vor dem Senden von HTML-Inhalten aufzurufen, da Cookies im HTTP-Header übermittelt werden müssen. Andernfalls kann es zu Fehlern kommen.

Alternativ können Sie die WordPress-Funktion `wp_enqueue_scripts` verwenden, um ein JavaScript-Skript zu laden, das die Cookies setzt. Dies ist besonders dann sinnvoll, wenn Sie komplexe Logik zur Cookie-Verwaltung benötigen.

Cookies in WordPress abrufen

Um Cookies in WordPress abzurufen, können Sie die globale Variable `$_COOKIE` verwenden. Diese Variable ist ein assoziatives Array, das alle Cookies enthält, die der Browser an den Server gesendet hat.

Beispiel:


  <?php
  if (isset($_COOKIE['mein_cookie'])) {
    $wert_des_cookies = $_COOKIE['mein_cookie'];
    echo 'Der Wert des Cookies ist: ' . $wert_des_cookies;
  } else {
    echo 'Das Cookie ist nicht gesetzt.';
  }
  ?>
  

Erläuterung:

  • `isset($_COOKIE[‘mein_cookie’])`: Überprüft, ob das Cookie mit dem Namen `’mein_cookie’` gesetzt ist.
  • `$_COOKIE[‘mein_cookie’]`: Greift auf den Wert des Cookies zu.

Es ist wichtig, die Existenz eines Cookies zu überprüfen, bevor Sie auf seinen Wert zugreifen, um Fehler zu vermeiden.

Cookies in WordPress löschen

Um Cookies in WordPress zu löschen, können Sie die Funktion `setcookie()` erneut verwenden, aber diesmal die Ablaufzeit in die Vergangenheit setzen.

Beispiel:


  <?php
  // Lösche den Cookie
  setcookie('mein_cookie', '', time() - 3600, '/', COOKIE_DOMAIN);
  ?>
  

Erläuterung:

  • `’mein_cookie’`: Der Name des Cookies, der gelöscht werden soll.
  • `”`: Der Wert des Cookies wird auf leer gesetzt.
  • `time() – 3600`: Die Ablaufzeit wird auf eine Zeit in der Vergangenheit gesetzt.
  • `’/’`: Der Pfad, für den der Cookie gültig ist.
  • `COOKIE_DOMAIN`: Die Domain, für die der Cookie gültig ist.

Es ist wichtig, den gleichen Pfad und die gleiche Domain anzugeben, die beim Setzen des Cookies verwendet wurden, damit der Cookie korrekt gelöscht wird.

WordPress Plugins für die Cookie-Verwaltung

Es gibt zahlreiche WordPress-Plugins, die die Cookie-Verwaltung erleichtern. Diese Plugins bieten in der Regel Funktionen wie:

  • Cookie-Banner zur Einholung der Einwilligung.
  • Automatische Blockierung von Cookies bis zur Einwilligung.
  • Integration mit Google Analytics und anderen Tracking-Tools.
  • Konfigurierbare Einstellungen für verschiedene Cookie-Kategorien.

Einige beliebte Cookie-Plugins für WordPress sind:

  • Borlabs Cookie
  • Real Cookie Banner
  • Complianz

Die Verwendung eines Cookie-Plugins kann die Einhaltung der DSGVO und des TKG erheblich erleichtern, da diese Plugins viele der notwendigen Funktionen bereits implementiert haben.

Best Practices für die Cookie-Verwendung in WordPress

Um die Cookie-Verwendung in WordPress datenschutzkonform zu gestalten, sollten Sie folgende Best Practices beachten:

  1. Informieren Sie die Benutzer klar und verständlich über die Verwendung von Cookies. Verwenden Sie eine Datenschutzerklärung und ein Cookie-Banner, um die Benutzer darüber zu informieren, welche Cookies verwendet werden, zu welchem Zweck sie verwendet werden und wie sie ihre Einwilligung widerrufen können.
  2. Holen Sie die Einwilligung der Benutzer ein, bevor Sie nicht-technisch notwendige Cookies setzen. Stellen Sie sicher, dass die Einwilligung freiwillig, informiert und eindeutig erfolgt.
  3. Bieten Sie den Benutzern die Möglichkeit, ihre Einwilligung jederzeit zu widerrufen. Stellen Sie einen Link oder eine Schaltfläche bereit, mit der die Benutzer ihre Einwilligung widerrufen können.
  4. Minimieren Sie die Speicherung personenbezogener Daten in Cookies. Speichern Sie nur die Informationen, die unbedingt erforderlich sind.
  5. Verwenden Sie sichere Cookies. Verwenden Sie das Attribut `Secure`, um sicherzustellen, dass Cookies nur über HTTPS übertragen werden.
  6. Löschen Sie Cookies, sobald sie nicht mehr benötigt werden. Legen Sie eine angemessene Ablaufzeit für Cookies fest.
  7. Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Cookie-Richtlinie und passen Sie sie bei Bedarf an. Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Cookie-Verwendung können sich ändern.

Durch die Einhaltung dieser Best Practices können Sie sicherstellen, dass die Cookie-Verwendung in Ihrer WordPress-Website datenschutzkonform ist und die Rechte der Benutzer respektiert werden.